Sicher hast du dich auch schon mal gefragt, ob du eigentlich das Zeug dazu hast, andere Menschen im beruflichen Kontext zu führen. Ob du selbst als Führungskraft erfolgreich bist und wie du deine Aufgabe als Führungskraft noch besser meistern kannst. Bestimmt hast du dir auch schon einmal oder mehrmals deinen Kopf darüber zerbrochen, was du noch tun kannst, ob du noch Fortbildungen brauchst oder wie du deine Persönlichkeit noch weiter formen kannst. Diese Fragen sind total normal, und absolut legitim, ja sogar sehr wichtig. Denn wer sich selbst nicht immer mal wieder hinterfragt, und sich so nicht selbst regelmäßig auf den Prüfstand stellt, hat doch eigentlich schon verloren. Besser gesagt: so jemand ist als Führungskraft ganz sicher verloren und wird niemals erfolgreiche Führungskraft werden. Stellt sich nun die Frage, wie geht das denn, dieses Hinterfragen, damit du echten Nutzen daraus ziehen kannst. Das will ich dir hier gern einmal erklären.
Spieglein, Spieglein an der Wand …
… oder die zwei Seiten einer Medaille.
Wichtig bei einer echten Analyse ist natürlich, wie du die Situation beurteilst und wie du dich siehst. Eine ganz entscheidende Rolle dabei spielt aber auch, wie die anderen die Situation und dich sehen. Zuerst also musst du mal ein Bild von dir erstellen, das sog. Selbstbild. Und dann solltest du dir darüber Gedanken machen, was die anderen von dir möglicherweise denken, wie die anderen dich möglicherweise sehen, und wie die anderen die Situation beurteilen. Hier spricht man dann vom sog. Fremdbild. Dazu gehört im Übrigen auch, wie du die anderen siehst und was du von ihnen denkst. Also diese Selbstbild-Fremdbild-Thematik ist wechselseitig gültig. Wenn ich hier über ‚die anderen‘ spreche, sind das die anderen im beruflichen Kontext, also deine Mitarbeiter:innen, Kolleg:innen, Vorgesetzten und deine Kund:innen und Geschäftspartner:innen. Das gleiche kannst du aber auch in das private Umfeld übertragen und dort anwenden. Das ist jetzt aber nicht hier mein Thema für dich.
Klar, sagst du dir jetzt, ich weiß eigentlich schon genau, wie ich bin und so. Aber das ist es nicht. Visualisiere dir dein Selbstbild einmal im Detail, ebenso wie dein Fremdbild, also das was du über andere denkst. Und das Bild, was du glaubst, was andere von dir haben. Es hilft dir dabei, deine Stärken zu definieren, deine Schwächen zu mildern und deine Soziale Kompetenz zu verbessern.
Visualisieren ist überhaupt eine super klasse Methode, um sich was zu verdeutlichen, was man glaubt schon zu wissen, aber aus anderen Perspektiven betrachtet doch oft Überraschungen bereithält.
Mehr dazu findest du auch hier >Das Johari-Fenster> und >Selbstbild-Fremdbild-Übungen>.
Die soziale Seite der Macht
Soziale Kompetenz ist natürlich sehr wichtig, wenn du als Führungskraft akzeptiert werden willst, und erfolgreich sein möchtest. Genau genommen ja auch nicht nur dann, wenn du Führungskraft bist, sondern die sozialen Kompetenzen, auch „soft skills“ genannt, sind für alle Mitarbeiter:innen, oder noch genauer, für alle Menschen wichtig. Nur so funktioniert ja auch das reibungslose Miteinander, privat und im Beruf. Im Leben allgemein und in der ganzen Welt. Aber das ist hier nicht das Thema. Unser Thema ist, welche genauen soft skills brauchen Manager:innen?
Eine gute Chefin oder ein guter Chef soll auf der einen Seite Ziele vorgeben, auf der anderen Seite aber auch Raum zur Entfaltung und für eigenen Entscheidungen lassen. Außerdem ist es wichtig, Aufgaben delegieren, ein Team motivieren und Konflikte erkennen und lösen zu können. Denkst du jetzt schon: wow, das sind aber eine ganze Menge Anforderungen! Dann lies weiter, denn im Management bist du nur dann erfolgreich, wenn du auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale mitbringst. Die zählen ebenfalls zu den soft skills und sind eher auf der emotionalen und kommunikativen Ebene angesiedelt. Damit ist sowas gemeint wie Körpersprache, Empathie, Lernbereitschaft, Selbstbewusstsein und noch einiges mehr. Deine persönliche Kompetenz ist das, also deine Fähigkeiten, Eigenschaften und Einstellungen sowie deine innere Haltung zur Welt ganz allgemein und zur Arbeit im Besonderen.
Und last but not least geht es auch um deine Stärken und Schwächen. Du musst sie kennen, und deine Stärken und mit deinen Schwächen umzugehen wissen. Ja, richtig gelesen, umgehen lernen mit den Schwächen, nicht bekämpfen, denn das führt meist zum Gegenteil.
Fazit: neben deinen messbaren Fachkompetenzen (hard skills) ist deine Soziale Kompetenz quasi der Indikator für deine Führungsqualitäten und deine Eignung als Führungskraft überhaupt.
Überprüfe also deine Fachkompetenz auf die Thematik „Führung“ und eigne dir durch Fort- und Weiterbildung an, was noch notwendig ist. Und – sehr wichtig – arbeite an dir selbst und an den hier vorgestellten Themen.
Dann wird das was für dich als Führungskraft! Versprochen.